Fernwärme Wil: Start verschiebt sich auf 2027
Nach der Zustimmung der Wiler Stimmberechtigten im November 2023 bauten die Technischen Betriebe Wil (TBW) die Projektorganisation auf und realisierten erste Teilstücke. Geplant war die erste Versorgung von Gebäuden im Winter 2026/27. Dieser Termin kann wegen Bewilligungen, Verhandlungen mit Dritten und baulichen Abhängigkeiten nicht eingehalten werden.
Key Facts Fernwärmeprojekt Wil
- Erste Wärmelieferung neu in der Heizperiode 2027/28
- Transferleitung vom ZAB startete rund fünf Monate später als geplant
- Autobahnquerung wird neu als Werkleitungsbrücke westlich der Glärnischstrasse geplant
- Einsprache zur Unterführung Hubstrasse verzögert Leitungsbau in Wil
ZAB-Transferleitung: Bau startete später, Zeitplan bleibt kritisch
Die künftige Wärmezufuhr nach Wil läuft über die Transferleitung vom Zweckverband Abfallverwertung Bazenheid (ZAB). Mit dem Bau dieser Leitung konnte erst rund fünf Monate später als vorgesehen begonnen werden. Das neue Energiegebäude und die Wärmezentrale beim ZAB sind im Bau und sollen voraussichtlich im März 2026 abgeschlossen werden.
Gemäss ZAB sollen ab Oktober 2026 Wärmelieferungen für die neuen Wärmenetze Wil und Jonschwil möglich sein. Für die TBW bleibt damit entscheidend, dass die nachgelagerten Abschnitte rechtzeitig bewilligt und umgesetzt werden können. Gleichzeitig müssen die Bauetappen so koordiniert werden, dass die Inbetriebnahme 2027 realistisch bleibt.
Bewilligungen und Trassenführung: Autobahnquerung wird neu geplant
Für die Umsetzung sind Bewilligungen auf kommunaler, kantonaler und nationaler Ebene erforderlich, dazu kommen Zustimmungen von Grundstückseigentümern und Anwohnenden. Laut TBW zeigen sich dabei unerwartete Herausforderungen, weshalb neue Lösungen gesucht werden. Abgelehnt wurde beispielsweise eine Sonderbewilligung, um Leitungen im Cholbergrank näher an eine bestehende Hochdruckgasleitung zu legen.
Offen sind zudem die Linienführung durch die Gemeinde Rickenbach sowie die Bewilligung zur Querung der Autobahn. Nach Abklärungen entschieden die TBW, die Autobahnquerung mit einer Werkleitungsbrücke westlich der Glärnischstrasse zu planen. Dafür sind zusätzliche Abstimmungen mit dem Bundesamt für Strassen (ASTRA) nötig, was den Zeitbedarf erhöht.
Wil Hubstrasse: Einsprache verzögert Versorgung von Zentrum und Westquartier
In der Stadt Wil bremst eine Einsprache zur Unterführung Hubstrasse den Bauabschnitt, in dem die Fernwärmeleitung im künftigen Veloweg verlegt werden soll. Dadurch ist damit zu rechnen, dass die Versorgung des Zentrums und des Westquartiers später erfolgt als ursprünglich vorgesehen. Die TBW prüfen Übergangslösungen, etwa provisorische Leitungen oder eine alternative Erschliessung.
Gleichzeitig laufen mehrere Bauvorhaben im Stadtgebiet weiter und einzelne Abschnitte sind bereits fertiggestellt. Im ersten Halbjahr 2026 sollen weitere Arbeiten an der Transferleitung Stelz sowie in Quartieren wie West, Süd, Lindenhof und Weidli starten, ebenso beim Spital Wil. Kundinnen und Kunden mit Vertrag oder Angebot werden gemäss TBW per E-Mail über die Verzögerungen informiert.
