EZL stoppt Fernwärmeprojekt nach neuer Bewertung

Der Verwaltungsrat der EZL hat entschieden, das Projekt «Fernwärme Rapperswil-Jona» nicht zu realisieren. Die erneute Prüfung der technischen und wirtschaftlichen Grundlagen führte zur Einschätzung, dass Unsicherheiten bei der künftigen Auslastung sowie eine Amortisationsdauer von über 40 Jahren nicht tragbar sind. Die Planung sah vor, Rapperswil-Jona sowie die Gemeinden Rüti und Dürnten mit Wärme aus der Kehrichtverwertung KEZO in Hinwil zu versorgen.

Zentrale Entscheidungsgrundlagen

  • Unsichere künftige Netzauslastung
  • Amortisationsdauer über 40 Jahre
  • Aktualisierte Risiko-Ertrags-Abschätzung

Fortführung laufender Energie- und Wärmeprojekte

Das Unternehmen hält an seiner Ausrichtung auf erneuerbare Energie- und Wärmelösungen fest. Der bestehende Energieverbund «Fernwärme Jona» versorgt grosse Teile von Jona mit Wärme aus der Abwasserreinigungsanlage. Im Industriegebiet Engelhölzli entsteht unter der Marke «green2energy» eine neue Biogasanlage zur Produktion von umweltfreundlicher Wärme. Zudem hat die EZL 2024 das Fernwärmenetz Hinwil übernommen und das erste Teilstück der Erweiterung in Betrieb genommen.

Einfluss auf die Versorgung und künftige Investitionen

Die Wärmeversorgung von Rapperswil-Jona bleibt gewährleistet. Die EZL betreibt weiterhin ihr Gas- und Biogasnetz in den Kantonen St. Gallen, Schwyz und Glarus. Parallel zum Projektstopp wurden Arbeiten zur strategischen Neuausrichtung gestartet. Ziel ist die Prüfung alternativer Projekte im Bereich erneuerbare Energien und Energieeffizienz sowie die Festlegung der Investitionsprioritäten für die kommenden Jahre.

Information der Partner und Kostentransparenz

Die KEZO sowie weitere Projektpartner und Schlüsselkunden wurden über den Entscheid informiert. In den nächsten Wochen führt die EZL vertiefte Gespräche und strebt faire Lösungen basierend auf bestehenden vertraglichen Regelungen an. Die bisherigen Planungs- und Baukosten in Höhe von 5.8 Mio. CHF werden vollständig im Jahresabschluss ausgewiesen.