Der Projektausschuss des Wärmeverbunds Neufeld Kaltbrunn (WVNK) mit der St.Gallisch-Appenzellischen Kraftwerke AG (SAK) und der Elektrizitätsversorgung Kaltbrunn AG (EVK) führt das Fernwärmeprojekt in der Gemeinde Kaltbrunn nicht weiter. Der Abbruch gilt mit sofortiger Wirkung. Die Partner begründen den Entscheid mit einer veränderten wirtschaftlichen Gesamtsituation und erhöhten Projektrisiken.
Wärmeverbund Neufeld Kaltbrunn in Kürze
- Projektplanung seit 2018 durch SAK und EVK
- Abbruch des Fernwärmeprojekts mit sofortiger Wirkung
- Erwartete Einsparung: bis zu 2’000 Tonnen CO2 pro Jahr
- Hauptgrund: Bauteuerung und fehlende Wirtschaftlichkeit
Fernwärmeprojekt in Kaltbrunn wird gestoppt
Der Wärmeverbund Neufeld Kaltbrunn sollte eine umweltfreundliche Wärmeversorgung im Gemeindegebiet ermöglichen. Geplant war ein Holz-Wärmeverbund, der CO2-neutral betrieben werden kann und damit Umwelt und Ressourcen schont. Gleichzeitig wäre die Wertschöpfung gemäss Projektbeschreibung in der Region geblieben, mit einem komfortablen Betrieb für Private und Unternehmen.
Mit dem Projektabbruch endet eine mehrjährige Entwicklungsphase. EVK und SAK hatten den Wärmeverbund seit 2018 vorbereitet. Die Gemeinde hätte durch den Betrieb einer Fernwärmeanlage laut Angaben bis zu 2’000 Tonnen CO2 pro Jahr einsparen können.
Bauteuerung kippt Wirtschaftlichkeit des Wärmeverbunds
SAK und EVK verweisen auf deutlich verschobene Rahmenbedingungen während der Projektierungsphase. Die Wirtschaftlichkeit in der ursprünglich geplanten Form sei aufgrund einer überproportionalen Bauteuerung nicht mehr gegeben. Zudem erwarten die Partner in den nächsten Phasen weitere Verzögerungen, welche Kosten und Risiken zusätzlich erhöhen würden.
Unter diesen Voraussetzungen könne das Projekt nicht verantwortungsvoll weiterverfolgt werden. Der Entscheid sei nach sorgfältiger Prüfung und Abwägung aller relevanten Faktoren gefallen. Damit wird die Umsetzung des Fernwärmeprojekts in Kaltbrunn vorerst beendet.
«Wir haben die Situation intensiv geprüft. Aufgrund der veränderten Rahmenbedingungen und der fehlenden Wirtschaftlichkeit ist eine Fortführung des Projekts nicht mehr verantwortbar»
Nachhaltige Wärmeversorgung bleibt Ziel, Entscheid wird bedauert
Die Projektpartner betonen, dass ein Holz-Wärmeverbund grundsätzlich einen Beitrag zur nachhaltigen Wärmeversorgung leisten kann. Für die Gemeinde Kaltbrunn wäre dies mit einer deutlichen CO2-Reduktion und regionaler Wertschöpfung verbunden gewesen. Trotz des Abbruchs danken SAK und EVK allen Beteiligten für die langjährige Unterstützung und den konstruktiven Austausch.
Aus Sicht der EVK steht die wirtschaftliche Tragbarkeit im Vordergrund. Der Verwaltungsrat bedauert den Projektabbruch, sieht ihn jedoch als notwendig an. Damit bleibt offen, ob und in welcher Form in Zukunft erneut ein Wärmeverbund im Perimeter Neufeld Kaltbrunn geprüft wird.
«Wir bedauern den Entscheid sehr, denn das Projekt hätte einen wichtigen Beitrag zur nachhaltigen Wärmeversorgung in Kaltbrunn geleistet. Dennoch ist es unsere Verantwortung, die wirtschaftliche Tragbarkeit sicherzustellen»
