Monitoringbericht des BFE zeigt Stand per Ende 2024

Das Bundesamt für Energie (BFE) beobachtet im Monitoring die Zielwerte der Energiestrategie 2050 und des Energiegesetzes. Der siebte Monitoringbericht beschreibt die Situation per Ende 2024. Im Fokus stehen der Ausbau der erneuerbaren Energien, die Wasserkraft sowie die Entwicklung von Energie- und Stromverbrauch.

Mit dem Bundesgesetz über eine sichere Stromversorgung mit erneuerbaren Energien sind am 1. Januar 2025 verschärfte Inlandproduktions- und Verbrauchsziele in Kraft getreten. Damit rückt die Winterproduktion stärker in den Fokus. Ziel bleibt eine ganzjährig sichere Stromversorgung.

Erneuerbarer Strom ohne Wasserkraft: 8’301 GWh im Jahr 2024

Die erneuerbare Stromproduktion ohne Wasserkraft erreichte 2024 insgesamt 8’301 Gigawattstunden (GWh). Das entspricht einem Anteil von 10.9 Prozent an der gesamten Netto-Elektrizitätsproduktion. Gegenüber dem Vorjahr nahm die Produktion netto um 1’113 GWh zu.

Das Wachstum stammt überwiegend aus der Photovoltaik. Rund 72 Prozent des jährlichen Zuwachses entfallen auf den Ausbau von PV-Anlagen. Damit bleibt Solarenergie der wichtigste Treiber für zusätzliche erneuerbare Produktion ausserhalb der Wasserkraft.

Ziel 35’000 GWh bis 2035 verlangt deutlich höheren Zubau

Für das Jahr 2035 ist im Energiegesetz neu ein Zielwert von 35’000 GWh erneuerbarer Stromproduktion ohne Wasserkraft verankert. Um dieses Ziel zu erreichen, ist ein jährlicher Zuwachs von durchschnittlich rund 2’400 GWh erforderlich. Im Vergleich zum Nettoanstieg 2024 bedeutet das eine deutlich höhere Ausbaugeschwindigkeit.

Der Zielpfad ist eng mit der Versorgungssicherheit verknüpft. Die verschärften Ziele ab 1. Januar 2025 setzen stärker auf Inlandproduktion und Verbrauchsreduktion. Gleichzeitig soll die Winterstromproduktion mehr Gewicht erhalten, damit Engpässe in der kalten Jahreszeit vermieden werden.

Key Facts aus dem Monitoring 2024

  • Erneuerbarer Strom ohne Wasserkraft 2024: 8’301 GWh (10.9 Prozent Anteil)
  • Netto-Zuwachs 2024: +1’113 GWh, davon rund 72 Prozent durch Photovoltaik
  • Ziel 2035 ohne Wasserkraft: 35’000 GWh, nötig sind im Schnitt +2’400 GWh pro Jahr
  • Wasserkraft 2024: 36’901 GWh, Ziel 2035: 37’900 GWh

Wasserkraft: Ziel 37’900 GWh bis 2035 bleibt knapp

Die mittlere Netto-Produktionserwartung aus Wasserkraft lag 2024 bei 36’901 GWh. Gegenüber dem Vorjahr entspricht das einer Zunahme von 193 GWh. Seit 2012 nahm die Erwartung im Durchschnitt um 109 GWh pro Jahr zu.

Der gesetzliche Zielwert für 2035 liegt bei 37’900 GWh. Um dieses Niveau zu erreichen, braucht es einen jährlichen Zuwachs von durchschnittlich rund 90 GWh. Die Entwicklung zeigt Fortschritte, bleibt aber nahe am Mindestpfad.

Energie- und Stromverbrauch pro Person: Rückgänge reichen nicht für 2035

Der Energieverbrauch lag 2024 witterungsbereinigt 26.9 Prozent unter dem Basisjahr 2000, nicht witterungsbereinigt beträgt der Rückgang 28.7 Prozent. Um den Zielwert bis 2035 von -43 Prozent zu erreichen, müsste der witterungsbereinigte Endenergieverbrauch pro Person künftig im Mittel um 2.2 Prozent pro Jahr sinken. In den letzten zehn Jahren lag der mittlere Rückgang bei rund 1.9 Prozent pro Jahr.

Der Stromverbrauch lag 2024 12.4 Prozent unter dem Wert von 2000, witterungsbereinigt 11.7 Prozent. Für das Klimaziel Netto-Null Treibhausgasemissionen bis 2050 ist mit einer deutlichen Zunahme der Stromnachfrage zu rechnen. Grund dafür ist die erforderliche Elektrifizierung des Energiesystems, etwa in Wärme und Mobilität.