EU plant beschleunigte Umsetzung grenzüberschreitender Infrastruktur

Das Paket priorisiert die Behebung von Engpässen im Strom- und Wasserstoffbereich. Unter den ausgewählten Projekten befinden sich die Bornholmer Energieinsel sowie der Wasserstoffkorridor von Portugal nach Deutschland. Zudem sollen die Mittel der Connecting Europe Facility ab 2028 erhöht werden, um Energieinfrastrukturen in Europa zu stärken.

Netzanschluss soll durch Leitlinien klarer geregelt werden

Die EU-Kommission plant Leitlinien für alternative Verfahren zur Reihenfolge von Netzanschlüssen. Vorgesehen sind objektive Kriterien zur Priorisierung sowie Ansätze, wie die Flexibilität der Anschlussnutzer stärker berücksichtigt werden kann. Der BDEW begrüsst diese Strukturierung und betont die Notwendigkeit klarer politischer Vorgaben für Planungssicherheit.

Kritische Punkte beim Strommarktdesign

Mit Sorge reagiert der BDEW auf Überlegungen der EU-Kommission, das Strommarktdesign nach der Reform 2024 erneut anzupassen. Eine Wiederöffnung könne Unsicherheiten schaffen und den erreichten Konsens gefährden. Beschleunigte Genehmigungsprozesse und Bürokratieabbau unterstützt der Verband grundsätzlich, fordert jedoch eine getrennte Behandlung dieser Themen.

Rolle eines zentralen EU-Szenarios für die Netzplanung

Künftig soll die EU-Kommission ein zentrales Szenario für die Netzplanung erstellen, das Übertragungsnetzbetreibern und Fernleitungsnetzbetreibern als Grundlage dient. Der BDEW sieht darin das Risiko einer zu starken Zentralisierung und betont, dass die Expertise der Netzbetreiber unerlässlich bleibt, um realistische und technisch umsetzbare Planungen sicherzustellen.

Kernelemente des EU-Netzpakets

  • Beschleunigung grenzüberschreitender Energieinfrastrukturen
  • Priorisierung von Strom- und Wasserstoffprojekten
  • Erhöhung der CEF-Mittel ab 2028
  • Neue Leitlinien für Netzanschlussverfahren
  • Zentrales EU-Szenario für die Netzplanung