Bewilligung für KW Bächital nach über zwölf Jahren Projektarbeit
Am 11. November 2025 hat der Regierungsrat des Kantons Glarus die energierechtliche Bewilligung für die Stufe KW Bächital erteilt. Die Stufe ist eine erhebliche Erweiterung des bestehenden Kraftwerks Luchsingen der tb.glarus und bildet den Abschluss einer über zwölfjährigen Projektphase. Mit der nun erteilten Bewilligung ist das Projekt rechtlich vollständig abgestützt und kann dem Verwaltungsrat der tb.glarus zur Umsetzung vorgelegt werden.
Die Stufe KW Bächital ergänzt die bestehende Erzeugungsbasis im Versorgungsgebiet der tb.glarus und stärkt die Rolle der Wasserkraft im Kanton Glarus. Die Planung orientiert sich an der bestehenden Infrastruktur und an den Rahmenbedingungen des kantonalen Energie- und Umweltrechts. Die Bewilligung bestätigt, dass Energieproduktion und Naturanliegen in diesem Projekt verbindlich zusammengeführt werden.
Über die gesamte Projektlaufzeit waren Fachleute der tb.glarus, Planungsbüros, kantonale Fachstellen sowie Vertreterinnen und Vertreter von Nichtregierungsorganisationen beteiligt. Der Entscheid des Regierungsrats schafft Klarheit für alle Beteiligten und ermöglicht die nächste Phase mit Ausführungsplanung und Realisierung.
Mehr Fallhöhe und höhere Produktion aus bestehendem Einzugsgebiet
Die Ausbaustufe KW Bächital erschliesst eine zusätzliche Fallhöhe von rund 280 Metern innerhalb des bisherigen Einzugsgebiets des Kraftwerks Luchsingen. Dadurch wird die vorhandene Wasserkraft technisch effizienter genutzt, ohne ein neues Einzugsgebiet zu beanspruchen. Das Konzept setzt auf eine intelligente Kombination von bestehender und neuer Infrastruktur.
Mit der Umsetzung der Stufe KW Bächital erhöht sich die jährliche Stromproduktion der Anlage um rund 25 Prozent von heute 22.0 auf über 27.5 GWh pro Jahr. Diese Energiemenge entspricht dem Bedarf von mehr als 7’000 Haushalten und leistet einen gut quantifizierbaren Beitrag zur regionalen Stromversorgung. Die zusätzliche Produktion ist erneuerbar und CO2-arm und stärkt die Position der Wasserkraft im Energiemix der tb.glarus.
Die Anlage wird technisch vollständig in Netz, Leittechnik und Turbinenhaus des bestehenden Kraftwerks integriert. Diese Einbindung reduziert Schnittstellen, erleichtert den Betrieb und erhöht die Verfügbarkeit. Die Kombination aus zusätzlicher Fallhöhe und bestehender Infrastruktur führt zu einer hohen Gesamteffizienz des Projekts.
Finanzierung, Netzintegration und regionale Wertschöpfung
Die Finanzierung der Stufe KW Bächital erfolgt über die Erweiterung der kostendeckenden Einspeisevergütung, administriert durch Pronovo. Diese Förderung verbessert die wirtschaftliche Tragfähigkeit des Projekts und schafft Planungs- und Investitionssicherheit für die tb.glarus. Die Fördermittel sind an klar definierte energiepolitische Ziele gebunden und unterstützen den Ausbau erneuerbarer Energie im Glarnerland.
Durch die vollständige Integration in das bestehende Netz der tb.glarus wird die zusätzliche Produktion netzdienlich bewirtschaftet. Die Kopplung an das Netzleitsystem ermöglicht eine abgestimmte Fahrweise und die Berücksichtigung lokaler Netzgrenzen. Damit leistet das Projekt sowohl einen Beitrag zur Versorgungssicherheit als auch zur Stabilität der regionalen Netzinfrastruktur.
KW Bächital generiert zudem zusätzliche Wertschöpfung im Kanton Glarus sowie in den Gemeinden Glarus und Glarus Süd. Planung, Bau und Betrieb schaffen Aufträge für regionale Unternehmen und sichern qualifizierte Arbeitsplätze. Gleichzeitig wird der Anteil lokal produzierter erneuerbarer Energie erhöht, was die energiepolitischen Ziele des Kantons unterstützt.
KW Bächital in Zahlen
- Energierrechtliche Bewilligung durch den Kanton Glarus am 11. November 2025
- Produktionssteigerung von 22.0 auf über 27.5 GWh pro Jahr, rund 25 Prozent mehr Energie
- Stromproduktion für mehr als 7’000 Haushalte im Versorgungsgebiet der tb.glarus
- Erschliessung einer zusätzlichen Fallhöhe von rund 280 Metern im bestehenden Einzugsgebiet
- Finanzierung über KEV-Erweiterung via Pronovo mit langfristiger Investitionssicherheit
KW Bächital zeigt, wie bestehende Wasserkraftstandorte durch technische Optimierung und gezielten Ausbau zusätzliche erneuerbare Energie bereitstellen können. Für das Glarnerland entsteht eine robuste Kombination aus lokaler Produktion, netzdienlicher Integration und langfristig gesicherter Versorgung mit CO2-armem Strom.
