Rohbau mit markanter Auskragung

Das neue Betriebsgebäude Herdern entsteht auf der Betonstruktur des bestehenden Gebäudes aus dem Jahr 1974. Der Rückbau der alten Bausubstanz ist abgeschlossen, die Aufstockung um zwei zusätzliche Geschosse steht und der markante Vorbau mit drei Schrägstützen überspannt den Mühleweg. Für die Auskragung war ein Schwerlast-Traggerüst notwendig, das die Stützen während der Bauphase stabilisierte und den überhängenden Unterzug trug, bis Tragwerk und Überhang Mitte Jahr als selbsttragende Konstruktion verbunden waren.

Bestandserhalt und Rückbau

ewz hat sich für die Instandsetzung des Bestandsgebäudes entschieden und auf einen Komplettabriss mit Neubau verzichtet. Das Betriebsgebäude wurde bis auf seine Betonstruktur zurückgebaut. Nicht tragende Bauteile entfernte die Bauherrschaft mit ferngesteuerten Abbruchrobotern. Asbesthaltige Materialien und weitere Abfälle wurden unter strengen Sicherheitsauflagen ausgebaut und mit Schleusen für die Luftführung, Filteranlagen und kontrollierter Frischluftzufuhr entsorgt.

Dieser Ansatz, der deutlich ressourcenschonender ist als ein Komplettabriss mit Neubau entspricht ganz unserer nachhaltigen Unternehmenspolitik.
Simon Frei Gesamtprojektleiter ewz

Grundwasser und Bauphase

Eine besondere Herausforderung lag in der temporären Absenkung des Grundwasserspiegels. Weil die bestehende Einstellhalle unter dem Gebäude erweitert wurde, mussten rund 16’000 Liter Wasser pro Minute abgepumpt werden. Die Marti AG verantwortete diese Arbeiten im Rahmen der Baumeisterarbeiten.

Arbeitsplätze und Energieversorgung

Ab Herbst 2027 ziehen die Mitarbeitenden der Geschäftsbereiche «Anlagen und Netze» und «Netz-Services» sowie weitere Supportbereiche in das erneuerte Betriebsgebäude ein. ewz konzentriert die Arbeitsplätze damit auf die beiden Standorte Oerlikon und Herdern und verzichtet auf externe Mietflächen. Die jährliche Einsparung liegt bei rund 1 Mio. Franken. Das Betriebsgebäude erfüllt den Standard Minergie-P-eco. Die wichtigste Energiequelle ist das Grundwasser, das über eine Rezirkulationsanlage genutzt wird. Auf dem Dach entsteht eine Photovoltaikanlage mit knapp 2’000 Quadratmetern Modulfläche. Sie liefert rund 160’000 Kilowattstunden Solarstrom pro Jahr.

Gesamtinstandsetzung des Areals Herdern

Das Betriebsgebäude Herdern ist der zweite Baustein der Gesamtinstandsetzung des ewz-Areals Herdern. Bereits seit September 2023 ist das neue Zentrallager in Betrieb. Für die Instandsetzung und Optimierung des gesamten Areals haben die Stimmberechtigten der Stadt Zürich im September 2020 einen Objektkredit von 167.44 Mio. Franken bewilligt. Der Ja-Anteil lag bei 88.2 Prozent.

Kennwerte zum Betriebsgebäude Herdern

  • Bauzeit zweite Etappe Betriebsgebäude Herbst 2023 bis Herbst 2027
  • Sieben oberirdische Geschosse mit rund 29.4 Metern Gebäudehöhe
  • Gebäudelänge rund 128.46 Meter und Breite 23.3 Meter
  • Auskragung insgesamt 35.68 Meter, Spannweite bis zur Schrägstütze 17.7 Meter
  • Raumhöhe vom Boden des Erdgeschosses bis zur Unterkante der Auskragung 19.4 Meter
  • Abgepumpte Wassermenge für die Grundwasserabsenkung rund 16’000 Liter pro Minute
  • Photovoltaikanlage mit knapp 2’000 Quadratmetern und rund 160’000 Kilowattstunden Solarstrom pro Jahr
  • Objektkredit für das gesamte Areal 167.44 Mio. Franken, Ja-Anteil der Stimmberechtigten 88.2 Prozent