Seit 01.01.2025 müssen grosse deutsche Versorger dynamische Tarife anbieten, doch Smart Meter sind dort erst in rund 2 % der Haushalte verbaut. Finnland erreichte das EU-Ziel bereits 2013 und liegt heute bei ca. 99 %. Kundinnen und Kunden wählen zwischen Festpreis-, Ökostrom- oder börsenpreisgebundenen Modellen. «Dynamische Stromtarife tragen zur Stabilisierung des Energienetzes bei, denn sie bringen Angebot und Nachfrage in Einklang. Strom ist am günstigsten, wenn die Verfügbarkeit hoch ist», sagt Jussi Åkerberg (Business Finland).

Die Effekte zeigen sich im Portemonnaie und im System: 2024 zahlten Haushalte in Deutschland im Schnitt etwa 40 ct/kWh, in Finnland rund 25 ct/kWh. Gleichzeitig stammen 56 % des finnischen Stroms aus erneuerbaren Quellen, 95 % sind CO₂-neutral. Das Netz ist auf Flexibilität ausgelegt: Regionale VNB investieren in Automatisierung, Fehlererkennung und Laststeuerung; der Übertragungsnetzbetreiber Fingrid betreibt den «Datahub» mit Daten zu rund 3.8 Mio. Verbrauchspunkten, den etwa 80 Lieferanten und ebenso viele VNB nutzen. Die Energiebehörde Energiavirasto fördert Smart-Grid-Ausbau und offene Netzdaten im Sinne der EU-Richtlinie 2019/944.